Senec bereitet Wiederinbetriebnahme der Speicher vor – Ursache für Brände noch nicht abschließend geklärt
Noch in dieser Woche will der Hersteller mit einen Datenanalyse der in Stand-by versetzten Speichersysteme beginnen. Dabei geht es um die Erkennung von möglichen Schäden auf Zellebene, die für die drei Brände ursächlich gewesen sein könnten. Sukzessive sollen die Speicher nach Auswertung der Datenanalyse wieder in Betrieb gehen. Gut eine Woche nach der Abschaltung der Senec-Speichermodelle „Senec.Home V3 hybrid“, „Senec.Home V3 hybrid duo“ und „Senec.Home V2.1“ macht der Hersteller Hoffnung auf eine baldige Rückkehr in den Regelbetrieb.
Nach drei Verpuffungen in Häusern, in denen Senec-Speicher installiert waren, befinden sich die Systeme seit dem 9. März in einem geregelten Stand-by-Modus. Es handelte sich Senec zufolge dabei um eine freiwillige Sicherheitsmaßnahme. Die Besitzer können seither die Speicher nicht mehr nutzen, bei einigen funktioniert auch die Erzeugung der Photovoltaik-Anlage nicht mehr oder nur eingeschränkt. Senec zahlt nach einer aufgesetzten Kulanzregelung 25 Euro pro angebrochener Woche, in der die Speicher nicht genutzt werden können.
Doch was war nun die Ursache für die Verpuffungen? Senec verweist darauf, dass alle Speichersystemen nach geltenden Normen geprüft und zertifiziert sind, die Batteriemodule entsprechenden dabei den normativen Sicherheitsanforderungen nach UN38.3 und IEC62619. „Nach derzeitigem Erkenntnisstand können dennoch möglicherweise in sehr seltenen Fällen im Vorfeld auch für uns nicht erkennbare Schädigungen auf Zellebene vorliegen, die bis hin zu einem Brand führen können. Kommen dann noch ungünstige Umfeldeinflüsse dazu, kann es unter Umständen und sehr selten zu den beobachteten Schadensbildern kommen“, erklärte eine Unternehmenssprecherin pv magazine. Die Ursachenermittlung sei allerdings nach wie vor nicht beendet. „Wir können daher noch keine abschließende Stellungnahme zur Ursache abgeben.“
Voraussichtlich wird es noch einige Tage dauern, bis die Senec-Speicher wieder vollständig zur Verfügung stehen. In einem Schreiben von Donnerstag an die Kunden heißt es, dass mit Experten „ein neuartiges Verfahren für ein regelmäßiges, kontinuierliches Monitoring“ entwickelt worden sei. Es werde zusätzlich zu den bestehenden Sicherheitseinrichtungen im Zuge der Wiederinbetriebnahme installiert. „Unser Lösungsansatz setzt darauf, die Früherkennung von vorhandenen oder sich anbahnenden Schädigungen auf Zellebene ab sofort durch ein kontinuierliches Monitoring nochmals deutlich zu verbessern“, erklärte eine Unternehmenssprecherin weiter.
Noch in dieser Woche soll begonnen werden, die einzelnen Speicher per Datenanalyse zu überprüfen, wie Senec weiter ankündigte. „Mit Hilfe eines externen Institutes analysieren wir alle verfügbaren Betriebsdaten sämtlicher verbauter Speicher rückwirkend für mehrere Monate – bis auf Zellebene“, so die Sprecherin weiter. „Dabei kommt Künstliche Intelligenz zur Anwendung. Damit sind wir in der Lage, auch extrem kleine und extrem seltene Abweichungen der Zellen zu erkennen.“
Aus den Ergebnissen der Datenanalyse ergebe sich dann die Reihenfolge für die Wiederinbetriebnahme. Falls nötig werde Senec dafür eine ausreichende Grundladung herstellen. In der zweiten Phase sei geplant, einen begrenzten Regelbetrieb der Speicher zu starten. Anschließend will Senec die Systeme Zug um Zug wieder in den vollen Regelbetrieb bringen. Jede dieser Phasen sei mit umfangreichen Tests, Validierungen und Software-Updates verbunden, die fortlaufend analysiert würden. Wie lange der ganze Prozess dauern werde, könne Senec im Moment noch nicht genau abschätzen.
Unter www.senec.de/standby will das Unternehmen über den Fortgang der Wiederinbetriebnahme auf dem Laufenden halten. Dort finden sich auch weitere Informationen rund um die Fernabschaltung und auch zur Kulanzregelung.